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Lokalnachricht

Tiere sind unsere Mitgeschöpfe

Landesvereinigung Tierschutz in Kempen: Tierschutz wichtiger Bestandteil auch der Kommunalpolitik

(Kempen) - Tiere sind Mitgeschöpfe, keine Produktionsmittel. Dies war die Kernaussage der Veranstaltung der Landesvereinigung Tierschutz NRW der ÖDP. Die Landesvereinigung will dem Tierschutz weitaus größere Durchschlagskraft verschaffen, auch auf kommunaler Ebene. Die Landesvereinigung Tierschutz steht allen engagierten Tierschützen, auch Nicht-Parteimitgliedern, offen.

„Es gibt keine ethische Rechtfertigung, Tiere einfach zu ‚verbrauchen‘ und zu ‚produzieren‘, gentechnisch zu verändern und zu misshandeln“, so die Kernaussage auf der Sitzung der Landesvereinigung Tierschutz in Kempen. Tiere sind als Geschöpfe zu respektieren. An der Sitzung, an der auch die Kempener Vorstandsmitglieder der Landesvereinigung, Veronika Berger und Elisabeth Aumeier teilnahmen, wurden die Forderungen nach einem echten Tierschutz diskutiert.

Gerade die jüngsten Skandale in Schlachthöfen und Anlagen zur Massentierhaltung machen deutlich, dass hier sehr viel im Argen liegt. Die gesetzlichen Grundlagen reichen in keiner Weise aus, den Tierschutz hier angemessen zu gewährleisten. Auch mangelt es an Kontrollen, die dürftige Gesetzgebung in Sachen Tierschutz auch durchzusetzen.

Diese Kontrollen finden auf kommunaler Ebene statt. Daher sind auch hier die Kommunalpolitiker gefordert. Gerade auf kommunaler Ebene ist die Unterstützung von Tierheimen wichtig. Auch das Aussetzen von Haustieren stellt ein großes Problem dar.

Auf kommunaler Ebene fordert die Landesvereinigung einen unabhängigen Tierschutzbeauftragten, der auch wirkliche Kompetenzen hat, sowie Tierschutzbeiräte, die sich für den Tierschutz stark machen.

Tierschutz hat auch viel mit Artenschutz zu tun. Spätestens mit dem überaus erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das Signalwirkung weit über Bayern hinaus hatte, ist die Kompetenz der ÖDP im Themenfeld „Artenschutz“ deutlich geworden. Die ÖDP beteiligt sich daher auch an der Europäischen Bürgerinitiative „Rettet die Bienen und Bauern“, das den Artenschutz auf die Tagesordnung der Europäischen Kommission bringen wird.

Tier- und Artenschutz sind jedoch nach Meinung der Landesvereinigung ohne eine Wende in der europäischen Agrarpolitik nicht umsetzbar. Solange Europa einseitig Großbetriebe nach Fläche fördert, und die kleine und mittelständische Landwirtschaft stiefmütterlich behandelt, wird es hier zu keiner Änderung kommen.

Ca. 50 % der Einkünfte der Landwirtschaft kommen vom europäischen Steuerzahler. Daher hat dieser nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, bei der Subventionierung der Landwirtschaft auf die Einhaltung von Tierschutz- Artenschutz- und Gesundheitsbestimmungen zu drängen. Dies stellt nach Meinung der Landesvereinigung keinen Eingriff in das Unternehmertum von landwirtschaftlichen Großbetrieben dar. Die Gesellschaft ist legitimiert, solange sie für ca. 50 % der Einkünfte der Landwirtschaft aufkommt, auch entsprechende Standards für die Produktionsweise vorzugeben.

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