Pressemitteilung
100 Prozent Erneuerbare Energien für abgasfreie Städte. So gelingt’s!
Vortrag MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner zu erneuerbaren Energien
(Lüdenscheid) - Trotz Energiewende trägt Stein- und Braunkohle heute  immer noch zu knapp einem Viertel zum Primärenergieverbrauch in  Deutschland bei. Der Anteil der Kernenergie betrug 2016 knapp sieben  Prozent. Um die Risiken und Gesundheitsschäden der Energiegewinnung zu  minimieren muss die Energieversorgung auf 100% erneuerbare Energien  umgestellt werden. Der Europaabgeordnete Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP)  zeigte in Lüdenscheid den Weg zu einer 100%igen Energieversorgung durch  Erneuerbare Energien auf.
 Auch wenn der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch  von 1,3 Prozent im Jahr 1990 auf 12,6 Prozent im Jahr 2016 angestiegen  ist, bliebe immer noch sehr viel zu tun, um Deutschland komplett auf  grünen Strom umzustellen, so Buchner. „Dabei stellt jeder Tag, den die  Umstellung dauert, ein Risiko für die Bevölkerung dar.“
 Der Europa-Abgeordnete zeigte Beispiele von schweren Störfällen in  deutschen Atomkraftwerken auf, bei denen nur durch Glück ein Super-GAU  verhindert werden konnte. Aber auch ohne Unfälle bergen AKWs erheblich  Risiken. „Kinder unter fünf Jahren, die in einem Fünf-Kilometer-Radius  um deutsche Atomkraftwerke wohnen, erkranken um 53 Prozent häufiger an  Krebs als in vergleichbaren Gebieten“, so Prof. Buchner.
 „Die Stromproduktion aus Kohle feuert aufgrund von CO2-Emissionen den  Klimawandel an, darüber hinaus werden durch den Braunkohle-Tagebau große  Gebiete verwüstet.“ führte der Europaabgeordnete weiter aus.
 „Um Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung und Radioaktivität zu  vermeiden, brauchen wir die Energiewende“, so Prof. Buchner. Dabei  werden und wurden Kohle- und Atomindustrie hoch subventioniert.
 „Die Sonneneinstrahlung auf einer Fläche von 750 mal 750 Kilometer  reicht aus, um den Energiebedarf der gesamten Erde zu decken“, erklärte  der ÖDP-Politiker. Darüber hinaus stelle auch die Einsparung von Energie  einen wichtigen Bestandteil der Energiewende dar.
 Falls die Sonne nicht scheine und der Wind nicht wehe, könne die Energie  gespeichert werden, damit sie zur Verfügung steht, wenn sie gebraucht  wird. Als Beispiele nannte Prof. Buchner Pump- und Wärmespeicher in  Privathaushalten sowie Stromspeicher (Batterien). Sehr vielversprechend  sei die Entwicklung im Bereich der chemischen Speicher, die es  ermöglichten, Energie in großen Mengen zu speichern. Wasserstoff und  Methan spielten hierbei eine wichtige Rolle.
 „Für den Autoverkehr sind Wasserstoff und Brennstoffzellen eine gute  Alternative zum Benzin- oder Dieselmotor“, so der Referent. Damit  erreiche man deutlich höhere Reichweiten als mit batteriebetriebenen  Elektroautos. In Belgien wird gerade ein Tankstellennetz für Wasserstoff  aufgebaut.
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 Über den Referenten:
 Prof. Buchner ist der einzige Kernphysiker im Europäischen Parlament und beschäftigt sich seit Langem mit allen Fragen rund um das Thema Energie. Von 2003 bis 2010 war er Bundesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP). Bei der Europawahl im Mai 2014 wurde der Münchener ins Europäische Parlament gewählt. Er ist dort Mitglied der Fraktion Grüne/Europäische Freie Allianz. 
