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Lokalnachricht

Tihange ist ein Spiel mit dem Bestand der Stadt Krefeld!

ÖDP in Krefeld: GAU-Gefahr wird unterschätzt

(Krefeld) – „Der Weiterbetrieb des Atommeilers in Tihange ist ein Spiel mit dem Bestand der Stadt Krefeld.“ so die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) auf einer Kreisvorstandsitzung in Krefeld am Samstag. „Die Belgier spielen ein riskantes Spiel durch den Weiterbetrieb von Tihange, und Krefeld ist ein Einsatz, der auf dem Tisch liegt.“

Im belgischen AKW Tihange wurden tausende Haarrisse festgestellt. Woher diese stammen ist unklar. Protokolle auf der Genehmigung und dem Bau der Atomanlage sind merkwürdigerweise verschwunden. Das Kühlwasser für den Reaktor muss aus Sicherheitsgründen vorgewärmt werden. Ein kaltes „Kühlwasser“ könnte über einen thermischen Schock einen Atomunfall auslösen. Die ursprünglich geplante „technische Laufzeit“ des Reaktors ist längst überschritten. Gemäß der Ursprungsplanung hätte Tihange schon seit Jahren stillgelegt werden müssen.

Belgien spricht von einer Modernisierung der Anlage in Tihange. Es verschweigt dabei, dass der Reaktordruckbehälter, in dem die Risse festgestellt wurden, technisch gar nicht modernisiert werden kann. „Hierzu müsste der Reaktor ausgebaut und in einen neuen Druckbehälter eingebaut werden. Dies käme einem Abriss und einem Neubau des Reaktors gleich.“ so die ÖDP in Krefeld.

Was hat das jetzt für Konsequenzen für die Stadt Krefeld? Krefeld ist nach Meinung der ÖDP denkbar schlecht auf einen Atomunfall vorbereitet. Es fehlen sowohl Evakuierungspläne als auch Pläne zum Gesundheitsschutz. Das Verteilen von Jodtabletten nützt zwar wenig, wird aber als „Sofortmaßnahme“ in anderen Städten in der Gefahrenzone durchaus in Erwägung gezogen.

Liegt Krefeld in der Gefahrenzone? Nach Meinung der ÖDP liegt Krefeld mitten drin. Als Beispiel weist die ÖDP auf den einzigen bisher bekannten Stufe 6 Unfall in Majak 1957 hin. Dieser Unfall liegt unterhalb der Stufe 7 Unfälle in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011.

Die Sperrzone von Majak, die sogenannte „Osturalspur“, ist eine Radioaktivitätsschneise von 10 bis 40 Kilometer Breite und 400 Kilometern Länge. Bei entsprechender Windrichtung läge Krefeld nicht am Rande dieser Zone, sondern in deren Mitte. Und dieser Unfall hatte nicht einmal die Tragweite von Tschernobyl und Fukushima.

Ein Gutachten im Auftrag der Stadt Aachen sieht Krefeld zwar am Rande der Zone. Die realen Vorgänge eines Atomunfalls wie in Majak sprechen aber eine andere Sprache. „Empirie vor Theorie“ ist hier nach Meinung der ÖDP gefragt.

Bei allen Vorbereitungen auf einen möglichen Atomunfall ist die Vermeidung einer Atomkatastrophe für die ÖDP der richtigere Weg. Tihange muss vom Netz!

Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien CDU und SPD verlangen verbal die Schließung von Tihange. Gleichzeitig genehmigen sie den Export von Atombrennstäben nach Belgien. Ohne Atombrennstäbe könnten die Belgier ihre überalterten AKWs nicht weiter betreiben.

„Die Bundesregierung hätte die Möglichkeit gehabt, die AKWs faktisch stillzulegen. Sie hat es aber vorgezogen, das Geschäft der Uranfabriken in Deutschland zu unterstützen. Die Zeche werden im Zweifel auch die Menschen in Krefeld zu zahlen haben!“ so der Kreisvorstand der ÖDP in Krefeld.

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