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Pressemitteilung

ÖDP Landesverband fordert den Erhalt der Aphasie - Station an der Uniklinik Aachen!

Die Aphasiestation der Uniklinik Aachen, auf der Sprachstörungen meist nach Schlaganfällen intensiv behandelt werden, wird Ende des Jahres geschlossen. Ein entsprechender Vorstandsbeschluss ist bereits gefasst. Der Entscheidung vorausgegangen war ein Gerichtsprozess, den die Uniklinik gegen die Krankenkasse BIG direkt geführt hatte. Die Krankenkassen sehen die Maßnahme als Rehabilitation, die von der Uniklinik nicht geleistet und somit auch nicht abgerechnet werden darf.

Uniklinik Aachen (Quelle: pixabay)

Die Aphasie-Station wurde vor mehr als 35 Jahren gegründet und, verbunden mit einem erstmaligen Lehrstuhl für Neurologie, Neuropsychologie und Aphasiologie, auf einen internationalen Standard gebracht.Hier wurde auch der international genutzte „Aachener Aphasie-Test“ entwickelt, mit dem eine neurologische Sprachstörung für alle Beteiligten im medizinischen Betrieb nachvollziehbar klassifiziert wird, um anschließend entsprechend gezielt behandelt werden zu können.Mit der Schließung der Aphasie-Station würden therapeutisch effektive Behandlungsmethoden für betroffene Patienten erheblich eingeschränkt.
Eine Weiterentwicklung der therapeutischen Arbeit in dieser, von internationaler Bedeutung geprägter, Einrichtung wäre dem zu Folge ebenfalls nicht mehr möglich.

Wir sind uns sicher, daß weder bei den Krankenkassen noch bei den im Rechtsstreit entscheidenden Gerichten, Erkenntnisse vorliegen, ob ein Patient, der nicht diese spezielle Behandlung erfahren durfte, langfristig „mehr Kosten“ verursacht.
Die ganze Angelegenheit ist offensichtlich keine fachlich – sachliche Diskussion, denn hier ist die Aphasie – Station international anerkannt, sondern lediglich eine Finanzierungsthematik.
Deshalb fordern wir, daß die Aachener Uni-Klinik für diese spezielle Abteilung für die Zukunft eine Ausnahmegenehmigung erhält.
Sollten die Krankenkassen aus formal gesetzlichen Gründen nur die Leistungen für Reha-Einrichtungen zahlen wollen oder dürfen, haben wir die Gesundheitsministerien des Landes und des Bundes, persönlich den Ministern Laumann und Lauterbach, bereits schriftlich aufgefordert, daß Klinikum für den Finanzierungsausgleich mit Geldern aus „Forschung und Entwicklung“ zu unterstützen, da speziell auf der Station u.a. auch die praktische Logopädie an Studierende vermittelt wird.
Ebenso entstehen bis dato auf dieser Station Doktorarbeiten, in denen neue Behandlungsmethoden evaluiert werden.
Behandlungsmethoden, die dem Wohl der Gesellschaft und dem Wohl des Einzelnen dienen.

Der Landesverband NRW der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP - Die Naturschutzpartei) sowie der ÖDP-Kreisverband Aachen-Düren-Heinsberg fordern die Förderung und Sicherung des Forschungsstandort Deutschland und ein politisches Zeichen!

Zeichen, die dem ÖDP-Leitspruch „Mensch vor Profit“ gerecht werden und dem Gemeinwohl in unserem Sozialstaat dienen!                                               

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