Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Schrammte Tihange am GAU vorbei?

Schon wieder Störfall in belgischen Pannen-AKWs

Das Antomkraftwerk in Tihange, unweit der deutschen Grenze is eine Gefahr für ganz Europa! Foto: Wikimedia Commons. Hullie - Nuclear power plant of Tihange, Huy, Belgium

(Tihange/Aachen/Münster) – Schrammte das AKW Tihange am Freitagabend an einem GAU vorbei? Diese Frage stellt die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen. Die GAU-Gefahr in den beschädigten Kernreaktoren besteht bei jeder Schnellabschaltung, nicht nur bei Pannen im nuklearen Bereich des Reaktors.

Am Freitagabend ereignete sich nach Pressebereichten ein Brand im nichtnuklearen Bereich des AKW Tihange. Dieser führte zu einer automatischen Schnellabschaltung des Reaktors. Eine Schnellabschaltung setzt jedoch technisch den Reaktordruckbehälter einer erheblichen Belastung aus. Hält dieser der Belastung nicht stand, ist eine unkontrollierte Freisetzung radioaktiven Materials die Folge, also der GAU.

Die ÖDP-NRW verlangt Auskunft von der belgischen Atomaufsicht, wie groß die Belastung des Reaktordruckbehälters am Freitag war, und welche Belastungen der Druckbehälter mit Sicherheit aushält.

In den belgischen Schrottreaktoren wurden tausende Risse im Stahlmantel der Reaktordruckbehälter festgestellt. Einen Nachweis, dass der Stahlmantel trotz Materialermüdung hält, ist die Betreiberin Electrabel schuldig geblieben. Die belgische Atomaufsicht hat dennoch die Genehmigung zum Wiederanfahren der AKWs Tihange 2 und Doel 3 gegeben. Diese verantwortungslose Entscheidung führt nach Auffassung der ÖDP-NRW dazu, dass bei jeder Schnellabschaltung die Betreiberin „russisches Roulett“ spielt, und zwar mit dem Leben und der Gesundheit der Menschen im näheren und weiteren Umfeld der Schrott-Reaktoren. Auswirkung eines GAUs könnte bei entsprechender Wetterlage nicht nur gesamt NRW betreffen, sondern auch Frankfurt und München.

Die ÖDP-NRW fordert von der NRW-Landesregierung nach dem neuerlichen Störfall nunmehr endlich energische Schritte zu unternehmen, den Weiterbetrieb dieser beschädigten Reaktoren zu verhindern. Pressemitteilungen und Sonntagsreden sind hier nach Meinung der ÖDP keinesfalls ausreichend. Die Landesregierung muss sich an ihren Amtseid halten, Schaden von der Bevölkerung des Landes fern zu halten. Die ÖDP fordert jetzt neben dem politischen Druck eindringlich das Beschreiten des Klagewegs gegen die belgische Atomaufsicht, gegen die Betreiberin Electrable und europarechtlich gegen den Staat Belgien.

Das Antomkraftwerk in Tihange, unweit der deutschen Grenze is eine Gefahr für ganz Europa! Foto: Wikimedia Commons. Hullie - Nuclear power plant of Tihange, Huy, Belgium

Zurück